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Ein Leben am Limit – Der Limes

Ich werde eine Mauer bauen. Niemand baut Mauern besser als ich.”, sagte Donald Trump im Wahlkampf 2016. Dieses Zitat könnte aber genauso von den alten Römern stammen, denn auch sie wollten illegale Migration verhindern und ihre Grenzen sichern. So bauten sie in Deutschland den Obergermanisch-Raetischen Limes, mit 550 km Länge das zweitlängste Bodendenkmal der Welt. Nur die chinesische Mauer ist noch länger. 

Von Katharina Heinrich  am 19.04.2024

Eine Teilung Deutschlands vor dem Kalten Krieg 

Der Limes teilte Deutschland allerdings nicht in Ost und West, wie es die Mauer nach dem Zweiten Weltkrieg tat, sondern in Nord und Süd. Er führte von Bad Hönningen in Rheinland-Pfalz bis nach Neustadt an der Donau in Bayern. Der Obergermanisch-Raetische Limes markierte die nördlichste Grenze des Römischen Reiches. Die Römer bauten ihn in 5 Jahrhunderten stetig aus. Sie wollten eine sichtbare Grenzlinie, die anfangs noch nicht aus einer Mauer bestand. Als die Römer den Limes erstmals im 1. Jh. errichteten, bestand er lediglich aus einer Schneise, die für eine Entwaldung der germanischen Wälder sorgte. Etwa hundert Jahre später bauten sie zwar immer noch keine Mauer, aber 10m hohe Wachposten aus Holz, die in Sichtweite zueinanderstanden. Außerdem schichteten sie Erdwällen auf. Doch mit der Zeit rüsteten die Römer immer weiter auf. Von der Schneise über einen einfachen Zaun bis zur Steinmauer. In diesem Zuge wurden aus den Holztürmen auch Steintürme. Diese drei Meter hohe Mauer hatte viele Ähnlichkeiten zu der Mauer, die Ost- und Westdeutschland teilte. Auch sie sollte vermeintliche Feinde abschrecken und fernhalten. 

Die antike Migrationspolitik 

Eine Lösung für die antike Migrationspolitik war der Limes allerdings nicht, da das Römische Reich sein Imperium stets vergrößerte und neue Gegenden eroberte. Diese neuen Gebiete wurden nach der Eroberung dann meist in das Römische Reich integriert und “romanisiert”. Das bedeutet, dass ihnen die Kultur, Politik und die Gesetze des Römischen Reiches aufgedrängt wurden. Diese Vermischung der verschiedenen Kulturen innerhalb des Römischen Reiches sorgte für eine multikulturelle Gesellschaft, aber auch für viele Reibungen. Da die Römer dadurch schon genug innerhalb ihrer eigenen Grenzen zu tun hatten, sorgten sie mit dem Limes dafür, dass es nicht zu noch mehr außerpolitischen Konflikten kam. 

Katharina Heinrich

hat Klassische Archäologie und Geschichte studiert, weshalb sie sich vor allem für antike Kulturen und den Ursprung von Sachgegenständen, Gebäuden und Begriffen interessiert. Während diverser Ausgrabungen hat sie gelernt, wie wichtig selbst die unscheinbarsten und kleinsten Gegenstände für die Menschheitsgeschichte sein können.

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