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Make Hienheim great again

Was ist an Hienheim, einem kleinen Ortsteil von Neustadt an der Donau, so besonders? Hienheim war eine der ersten permanenten, bäuerlichen Siedlungen Mitteleuropas, in der Nähe begann der Obergermanisch-Raetische Limes, und ein Sprichwort hat hier seinen Ursprung. Wer also meint: “America first!”, hat anscheinend noch nie etwas von Hienheim gehört. 

Von Katharina Heinrich  am 17.09.2024

Die ersten Bauern Europas 

Mit dem Ende der letzten Eiszeit milderte sich das Klima allmählich ab, die Eisflächen verschwanden und ausgedehnte Wälder breiteten sich auf der Nordhalbkugel aus. Diese Umweltveränderungen ermöglichten es den Menschen sesshaft zu werden und die ersten Siedlungen zu gründen. Während sie ihren Lebensunterhalt zunächst noch mit der Jagd und dem Sammeln von Pflanzen bestritten, begannen sie bald mit der Zucht von Rind, Schaf und Ziege sowie der Kultivierung von Getreide. Vom Zweistromland in Vorderasien ausgehend, breiteten sich diese frühen Bauern nach Europa aus. Eine solche Siedlung konnte bei Hienheim archäologisch untersucht werden. Ihre Bewohner lebten vor rund 7000 Jahren und gehörten der Bandkeramik-Kultur an, benannt nach der typischen Bandverzierung ihrer Keramikgefäße. 

Der Beginn des Limes 

Nach der verheerenden Niederlage des Varus zogen sich die Römer an die leicht zu verteidigenden Flussläufe von Rhein und Donau zurück. Lediglich die rohstoffreichen Mittelgebirge des Schwarzwalds und der Schwäbischen Alb sowie die fruchtbare Wetterau verblieben im Reich. Geschützt wurde diese neue Demarkationslinie durch den Obergermanisch-Raetischen Limes, der 2005 zum UNESCO-Welterbe ernannt wurde. Bei Hienheim errichteten die Römer den ersten Wachturm, von wo aus die Grenzmauer weiter in Richtung Stuttgart verlief. Die sogenannte Hadrianssäule markiert hier seit 1856 den Beginn des Limes. 

Die eiserne Hand 

Jeder kennt das Sprichwort “Beiß’ nicht die Hand, die dich füttert!” Während wir es heute dazu benutzen, um anzudeuten, dass man seinen Vorgesetzten oder Lehrkräften gegenüber nett sein soll, war es im Hienheimer Forst wortwörtlich gemeint. Hier soll, so sagt es die Legende, ein Mädchen auf seinem Schulweg immer wieder einem Wolf begegnet sein. Tag für Tag gab es dem wilden Tier sein Pausenbrot, um unbehelligt passieren zu können. Als es eines morgens sein Pausenbrot zuhause vergaß, wurde der Wolf sauer und fraß stattdessen das Mädchen. Dabei ließ er lediglich die Hand aus, die ihn gefüttert hatte. Heute erinnert nicht nur das Sprichwort an die Legende, sondern auch ein Denkmal aus dem 17./18. Jahrhundert, an dem eine eiserne Hand auf den Hienheimer Forst weist.  

Katharina Heinrich

hat Klassische Archäologie und Geschichte studiert, weshalb sie sich vor allem für antike Kulturen und den Ursprung von Sachgegenständen, Gebäuden und Begriffen interessiert. Während diverser Ausgrabungen hat sie gelernt, wie wichtig selbst die unscheinbarsten und kleinsten Gegenstände für die Menschheitsgeschichte sein können.

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