TIMERIDE Blog

1 Zimmer, keine Küche, kein Bad – Wohnungsnot in den Goldenen 20ern

Feuchte Räume, Schimmel an den Wänden, und steigende Mieten – klingt nach Köln 2024? Pustekuchen, dieselbe Problematik gab es auch schon in den vermeintlich so Goldenen Zwanzigerjahren. Die Hyperinflation, die um ein Vielfaches dramatischer war als die aktuelle Inflation, hatte große gesellschaftliche Not verursacht. Die Weltwirtschaftskrise 1929 sollte schließlich noch ihr Übriges tun. Bezahlbarer Wohnraum in den großen Städten war knapp und die Verhältnisse, in denen die Menschen hausten, oft katastrophal.

von Julia Vreden am 05.03.2024

Von Schlafgängern und Trockenwohnern 

Die Wohnungsnot zu der Zeit war groß, sodass man mit einer zwölfköpfigen Familie schon mal auf knapp 30 Quadratmetern zusammenleben musste. Privatsphäre gleich null.  Zum Vergleich: der Anspruch an die Wohnfläche pro Kopf hat sich seit den 1920ern mehr als vervierfacht! 

Als wäre das alles noch nicht genug, waren diese Zimmer oft schlecht belüftete Kellerräume ohne Fenster oder feuchte Wohnungen, die neu gebaut waren und zuerst „trocken gewohnt“ werden mussten. Dazu wurden sie für eine sehr geringe Miete an bedürftige Familien vermietet. Hier waren Lungenkrankheiten vorprogrammiert. Reichte das Geld auch dafür nicht aus, konnte man immer noch als Schlafgänger bei Leuten unterkommen, die tagsüber ihre Betten vermieteten.     

Trotz all des Elends spielte auch das Thema Mieterschutz bereits eine gewisse Rolle. 1925 gründete der Mieterschutz-Verein Köln e.V. eine Wohnungs- und Baugenossenschaft, die sich um den Bau ordentlicher, heller Sozialwohnungen kümmerte – ganz nach Vorbild des Wiener Gemeindebaus. Der Bedarf an sozialem Wohnungsbau war kaum zu decken, ähnlich wie heute.  

Es hat sich also doch was an den Wohnverhältnissen getan – und dennoch, vieles, was die Kölnerinnen und Kölner vor hundert Jahren bewegte, können wir auch heute noch nachfühlen.  

Julia Vreden

Hat im Master Frühneuzeitliche Geschichte studiert und zahlreiche Führungen in unterschiedlichen Ausstellungen gegeben, woraus ihr Faible für Geschichten über Menschen und deren alltägliches Leben entstand. Ganz besonders gern würde sie mal ins Versailles des 18. Jahrhunderts reinschnuppern, um einen Blick hinter die glitzernden Kulissen zu werfen.   

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