TIMERIDE Blog

Köln, das Fahrrad und das Auto

Illegale Autorennen in Köln – das kommt Ihnen bekannt vor? Das Thema ist ein Dauerbrenner und zwar seit gut einhundert Jahren: Schon in den Zwanziger Jahren berichten Zeitungen immer wieder von Rasern und heftigen Unfällen. Denn so etwas wie Tempo 30 galt auf den Kölner Straßen damals noch nicht. Im Gegenteil: Das Auto war eine solche Neuheit, dass es vorerst keine Regeln zu beachten hatte. Tempolimits für innerorts waren genauso fremd wie Verkehrsschilder oder gar Ampeln. Warum? Weil auf den Straßen bisher kaum Verkehrsregeln nötig gewesen waren.

von Jonas Mortsiefer am 15.01.2024

Shared space und Verkehrsmix auf den Straßen

Die Straße war ein Raum, der allen gehörte – ein shared space auf dem ein bunter Ver-kehrsmix zusammenkam. Fußgänger, Handkarren, Pferdekutschen, Fahrräder, Motorrä-der, Straßenbahnen und schließlich auch die ersten motorisierten Lastkraftwagen und Personenkraftwagen teilten sich den Straßenraum. Eigene Fahrradwege brauchte es nicht. Auch das Parkhaus oder ausgewiesene Parkflächen für Autos waren noch nicht erfunden, genauso wenig wie die allgemeine Straßenverkehrs-Ordnung, die erst 1934 kam.

Vom Fahrrad zum Auto…

In den Zwanziger Jahren waren der ÖPNV und das Fahrrad die Fortbewegungsmittel der Wahl. Übrigens auch zum Transport – das Lastenrad ist keine Erfindung des 21. Jahrhun-derts! Autos verbreiteten sich nur langsam, an Stau und Verkehrschaos war noch nicht zu denken. Denn das Auto war noch ein echtes Luxusgut, auf das eine entsprechende Luxussteuer erhoben wurde. Das erste deutsche Auto vom Fließband, der „günstige“ Klein- bis Mittelklassewagen Opel „Laubfrosch“, kostete um 1925 so viel wie ein Eigenheim oder drei durchschnittliche Jahresgehälter. Erst in den Fünfziger und Sechziger Jahren wurde das Auto erschwinglicher und setzte sich als Verkehrsmittel Nr.1 durch.

…und zurück

Nach Jahrzehnten der Vorherrschaft des Autos auf den Kölner Straßen, steigen heutzu-tage immer mehr Menschen auf das Fahrrad um. Man könnte fast meinen, Geschichte wiederhole sich – nur im Falle der illegalen Autorennen scheint es, als habe sich nichts verändert.

Jonas Mortsiefer

ist Historiker und Autor bei TIMERIDE. Er ist leidenschaftlicher Fahrradfahrer, schimpft aber nur gelegentlich über Autofahrer.

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